Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesÜberbelastung durch Energiewende
Traublinger: "Brauchen neues bezahlbares Modell"
8. Januar 2014
Die Kosten der Energiewende tragen momentan zum großen Teil Verbraucher und Mittelstand. Allein die 200.000 Handwerksbetriebe im Freistaat müssen seit dem 1. Januar dieses Jahres rund 260 Millionen Euro allein für die EEG-Umlage aufbringen. "In punkto Reform der Kosten für die Energiewende besteht jetzt dringender und umfassender Handlungsbedarf", erklärt der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger, MdL a. D. Zwingend nötig sei deshalb ein Modell, das schnell die Kosten senkt und die Überbelastung der Verbraucher und des Mittelstandes reduziert. Die Abgaben auf den Energieverbrauch müssen deutlich gesenkt werden, fordert der BHT. Traublinger: "Bei der Förderung der regenerativen Energien befinden wir uns aktuell auf einem Weg der Dauersubventionierung nicht wettbewerbsfähiger Strukturen." Das bayerische Handwerk fordert daher eine deutliche Änderung der Fördertatbestände des EEG. Zudem dürfe der Bundesfinanzminister nicht weiter einer der Hauptprofiteure jeder Stromabgabenerhöhung sein. Um dies zu verhindern, fordert Traublinger eine Reduzierung der Mehrwertsteuerbelastung.
Der BHT sieht ferner in der Verbesserung der Energieeffizienz einen zentralen Punkt für das Gelingen der Energiewende. Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland fließt in Raumheizung und -helligkeit. Bis zu 80 Prozent des Gebäudeenergieverbrauchs können durch fachgerechtes Sanieren und moderne Gebäudetechnik eingespart werden. "Wir brauchen endlich die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung", fordert der BHT-Präsident. "Warum diese kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen noch aus dem Vertrag verschwunden ist, sollen uns die Berliner Politiker doch bitte mal erklären", so Traublinger. Ohne steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung könne die Energiewende nicht im vorgesehenen Zeitplan gelingen.