Pressemitteilung der Handwerkskammer für München und OberbayernTreffen mit Oberbürgermeister
Schlagbauer: "Handwerksbetriebe gehören in die Stadtviertel"
12. September 2014
Kammerpräsident Georg Schlagbauer und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper haben bei einem Treffen mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter die Situation des Handwerks in der Landeshauptstadt dargelegt und Themen angesprochen, die den Wirtschaftsbereich besonders betreffen. Bei der Verkehrspolitik herrscht zwischen Kammerspitze und Stadtoberhaupt weitgehend Einigkeit: "Ein funktionierender Wirtschaftsverkehr ist für das Münchner Handwerk von zentraler Bedeutung. Unsere Betriebe müssen ungehindert liefern und leisten können und auch für ihre Kunden gut erreichbar sein. Wenn wir dem Wirtschaftsverkehr nicht den erforderlichen Platz einräumen, kosten die An- und Abfahrten irgendwann mehr, als die eigentliche handwerkliche Leistung. Gleichzeitig müssen wir für ein gutes Nebeneinander von Autofahrern und Radlern sorgen", betont Schlagbauer. Auch beim ÖPNV-Ausbau herrscht Konsens: "Die Pendler aus den Umlandgemeinden müssen München problemlos erreichen können. Dafür brauchen wir neben dem Ausbau des Verbundnetzes auch dringend den zweiten Stammstreckentunnel", sagt der Kammerpräsident.
Sorgen bereitet dem Handwerk auch die voranschreitende Gentrifizierung. Als Beleg führt Stadtrat Schlagbauer das Hackenviertel in der Altstadt an: "Nach einer Aufwertung des öffentlichen Raumes und damit einhergehend massiven Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Wohnungsbaus werden viele kleine und mittlere Betriebe das Viertel verlassen müssen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können." Schlagbauer, Semper und Reiter sind sich einig, dass zu einem lebenswerten München auch das Handwerk vor Ort gehört. "Die Weltstadt mit Herz wird auch von ihren Handwerksbetrieben geprägt, die in den Stadtvierteln schon seit Generationen ihre Werkstätten und Ladengeschäfte haben. Auch im Interesse einer funktionierenden Nahversorgung müssen wir dafür sorgen, dass sich die Betriebe dort halten können", so der Kammerpräsident. Abschließend vereinbarten Schlagbauer, Semper und Reiter, sich regelmäßig über die Bedürfnisse des Münchner Handwerks auszutauschen.