Eine Sonderschau der Internationalen Handwerksmesse MünchenTALENTE 2020 - Digitale Ausstellung
Material und Technik/materials and technology
Was ist TALENTE?
Allgemeine Informationen zur Sonderschau
Ausstellungsdauer
11. bis 15. März 2020
Ausstellungsort
Internationale Handwerksmesse München
Halle B1 "Handwerk & Design"
TALENTE-Aussteller 2020
Fotografie/photography
Glas/glass
Holz/wood
Keramik/ceramics
Kunststoff/plastic
Leder/leather
Metall/metal
Möbel/furniture
Papier/paper
Schmuck/jewellery
Schuhe/shoes
Stein/stone
Textil/textile
Gewinnerinnen und Gewinner des TALENTE-Preises 2020
Vlastimil Šenkýř, Tschechische Republik
Glas
Vlastimil Šenkýřs Projekt „Lapis philosophorum” beeindruckte die Jury in dem Verschleiern der Grenzen zwischen Natur und Kunst. Sie erscheinen wie alchemistische Produkte, in denen sich Natur, Kunst und Wissenschaft treffen und dokumentieren darin auch die Nähe, in der sich diese Bereiche zur Zeit befinden und gegenseitig inspirieren. Zugleich faszinierte das zunächst nahezu unscheinbare Erscheinungsbild der Arbeiten, das sich dann als prachtvoll und von leuchtender Farbigkeit offenbart.
Isabelle Mack-Sim, Australien
Keramik
Isabelle Mackay-Sims Arbeiten interessierten die Jury aufgrund der sensualistischen Oberflächengestaltung. Die Künstlerin verwendet das Material Ton auf eine sehr bewusste Weise und die Freude am Kneten des Tons ist in ihren Arbeiten deutlich spürbar. Die Arbeiten sind zudem sehr geheimnisvoll und regen zu einer Erkundung mit Augen und Händen an. Die Objekte bilden außerdem einen deutlichen Kommentar (ohne dabei moralisch zu sein) zu dem zeitgenössischen Streben nach einem perfekten Körper.
Irina Razumovskaya, Russland / Großbritannien
Keramik
Die Jury war durch den den Objekten innewohnenden Kontrast fasziniert: Auf der einen Seite sind sie gekennzeichnet durch eine minimalistische Form, auf der anderen Seite verwendet die Künstlerin eine raffinierte aufplatzende, sich ablösende Glasur, um den Eindruck von Vergänglichkeit und Verfall zu vermitteln. Beim Betrachten werden Birkenwälder assoziiert, die an Märchenwelten denken lassen, aber es wird auch der Eindruck von Ruinen und vergangener Größe kreiert.
Dirk Vaessen, Niederlande
Kunststoff
Dirk Vaessens Schulter- und Kopfstücke aus der Serie „Brave Hendrik“ zeigen eine neue Art von Kleidung in der Wahl des Materials – Kunststoff – und der Gestaltung, die eine Fülle von Assoziationen zulässt und den Körper neu interpretiert. Diese Offenheit und diese Lust am Experiment, das Spiel mit den Vorstellung von Geschlecht, Sexualität und Traditionen lobte die Jury.
Jordan Furze, Großbritannien
Schmuck
An Jordan Furzes Schmuck beeindruckte die Jury der politische Zeitbezug, das unmittelbare Reagieren auf Ereignisse im Sinne eines Kommentars. Die Ringe aus der Gruppe „Nation Divided“ sind in jedem Detail in Bezug auf den „Brexit“ ausgeführt – sei es die Oberfläche, die Form, die Texte oder die Farbigkeit. Diese Konsequenz in Hinblick auf Gestaltung und Inhalt überzeugte die Jury.
Kristina Neumann, Australien
Schmuck
Die Jury war von dem überzeugenden Konzept der Arbeiten von Kristina Neumann beeindruckt. Viele Studenten leben in letzter Zeit sehr lange bei ihren Eltern und haben wegen der guten gegenseitigen Beziehungen wenig Grund auszuziehen. Die Mehrzahl dieser Generation scheint nach Sicherheit und Stabilität zu streben. So sind Kristina Neumanns Arbeiten als eine Art Talisman für die jüngere Generation zu sehen. Außerdem fand die Jury die Idee des hängenden und bewegenden Besitzes von Schmuck interessant, da dieses hier in einem konzeptuellen Kontext zu verstehen ist: Der Halsschmuck hängt nah am Herzen und wenn sich der Träger/die Trägerin bewegt, entfernt sich das Objekt sorgsam vom Körper. Der Schmuck vertritt somit die Rolle der Wohnung/des Hauses.
Micaela Mornaghi, Argentinien / Großbritannien
Stein
Micaela Mornaghis Reihe von besteckartigen Formen zielt auf die Verbindung des Spirituellen und des Profanen in Form von alltäglichen Gegenständen ab. So wirken ihre Arbeiten wie benutzbare Löffel, Gabeln oder Messer, doch weist die Schönheit des Materials, die Subtilität der Farbigkeit und leichte, ins Zeichenhafte tendierende Verwandlungen der Form daraufhin, dass es sich eher um Arbeiten mit Amulettcharakter handelt.
Søren Krag, Dänemark / Norwegen
Textil
„Enûma Eliš” von Søren Krag beschäftigt sich auf eine sehr moderne Weise mit einem traditionellen Thema. So greift er das Medium der Tapisserie auf, um allgemeingültige Inhalte zu vermitteln, gestaltet diese aber mit einer Kombination von Formen und Ornamenten verschiedener Epochen und Kulturen, von digitalen Bildern und digitalem Weben. Damit präsentiert er auf eindrucksvolle Weise das dem Zeitenwandel angepasste Weiterleben von Traditionen.
Sunniva Rademacher Flesland, Norwegen
Textil
Das Flicken und Ausbessern von Kleidungsstücken ist eine fast vergessene Kunst, die kaum noch ausgeführt wird. Es ist bei diesem Beitrag interessant, wie eine scheinbar einfache Tätigkeit eine moderne, nachhaltige Erscheinung erhält. Dabei wird den kleinen geflickten Bereichen fast die Wirkung von Schmuckstücken verliehen. Dem Ausbessern wohnt zudem eine spielerische Seite inne, die an die Kindheit sowie an die Improvisation und die Fantasy beim Ausarbeiten und Verschönern von Flecken in einem Schulheft erinnert.
Organisation und Förderung
Veranstalter: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München
Leitung: Wolfgang Lösche, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Organisation: Michaela Braesel, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie gefördert mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.
Ansprechpartner
Formgebungs- und Denkmalpflegeberatung
Telefon 089 5119-293
Organisation and Funding
Promoter: GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München
Administration: Wolfgang Lösche, Handwerkskammer für München und Oberbayern
Organisation: Michaela Braesel, Handwerkskammer für München und Oberbayern
We are grateful for the support provided by the Federal Ministry of Commerce and Energy, and the Bavarian State Ministry of Commerce and Media, Energy and Technology. The publication of the catalogue is enabled by funding from the Association of Trades Fairs.
Contact
Formgebungs- und Denkmalpflegeberatung
Telefon 089 5119-293