Als Gastredner beim Sommerempfang der Handwerkskammer konnten Präsident Heinrich Traublinger, MdL a. D. (links) und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper (rechts) Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer begrüßen
Als Gastredner beim Sommerempfang der Handwerkskammer konnten Präsident Heinrich Traublinger, MdL a. D. (links) und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper (rechts) Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer begrüßen

Traublinger: "Mit Energie sparsamer und effizienter umgehen"Sommerempfang der Handwerkskammer

29. Juni 2011

"Der Blick zum Himmel – ob besorgt oder hoffnungsvoll – gehört in unseren Breiten zu jeder Freiluftveranstaltung dazu", begann Präsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., seine Rede beim Sommerempfang der Handwerkskammer. "Vielleicht werden wir aber künftig noch häufiger zum Himmel schauen und noch intensiver den Wetterbericht verfolgen. Nach den ehrgeizigen Beschlüssen für eine Energiewende wird in wenigen Jahren die Energieversorgung in Deutschland entscheidend von Sonne und Wind abhängen." Die gesteckten Ziele seien nur erreichbar, wenn Energie sparsamer und effizienter verbraucht werde als bisher, betonte der Kammerpräsident: "Die billigste Energie ist die, die wir nicht erzeugen müssen. Das Handwerk bietet hierzu Produkte und Dienstleistungen an, zum Beispiel in der Gebäudesanierung. Jetzt müssen rasch Rahmenbedingungen geschaffen werden, um dieses Potenzial voll zur Entfaltung zu bringen." Um den ambitionierten energiepolitischen Zielen näher zu kommen, sei insbesondere die Bereitstellung der Infrastruktur durch den Ausbau der Stromnetze und die rasche Verwirklichung leistungsfähiger Stromspeicher erforderlich, betonte Traublinger und dankte Ministerpräsident Horst Seehofer für die Einladung des Handwerks zum "Energiegipfel", bei dem über die Zukunft der Energieversorgung diskutiert wurde.

Ein weiteres Augenmerk des Handwerks liege auf der Versorgung mit Fachkräften, so der Kammerpräsident: "Schon heute können unsere Betriebe viele Arbeits- und Ausbildungsplätze nicht besetzen. Mit unserer bundesweiten Imagekampagne und unserer bayerischen Nachwuchskampagne "Macher gesucht" haben wir den richtigen Weg eingeschlagen. Wir brauchen aber auch Unterstützung durch eine Politik, die auf der Überzeugung fußt, dass der qualifizierte Handwerker genauso wichtig ist für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft ist, wie der Akademiker."

Weiter kritisierte Traublinger, dass immer neue Milliarden des Steuerzahlers für die verschuldeten EU-Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt werden: "Verstehen Sie mich nicht falsch: Das Handwerk braucht einen stabilen Euro. Wir haben aber immer schon 'Nein' gesagt zu einer europäischen Transferunion. Wie bei jedem verschuldeten Unternehmen muss zuerst der eigene Laden in Ordnung gebracht werden, ehe Kredite ausgegeben werden. Eigenverantwortung ist die Voraussetzung, dass Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden kann. Keinesfalls dürfen nicht tragfähige Strukturen auf Dauer subventioniert werden."