Internationale Handwerksmesse MünchenMeister der Moderne 2007
Die Sonderschau "Meister der Moderne" zeigt eine Auswahl der besten Arbeiten international renommierter Kunsthandwerker. "Meister der Moderne" stellt handwerkliche Gestalter vor, die unbeirrt ihren Weg gegangen sind, nach ihren eigenen Formensprachen suchten und ihren Stil gefunden haben.
Der Schwerpunk der diesjährigen Sonderschau liegt auf den Werkbereichen Keramik mit dreizehn Ausstellern und Schmuck mit den hochkarätigen Ausstellern Bruno Martinazzi, Kyoko Fukuchi und Kozo Hiramatsu.
Insgesamt sind 33 Künstler aus 15 Ländern eingeladen, ihre formvollendeten Arbeiten aus den Bereichen Glas, Holz, Keramik, Metall, Mode, Schmuck und Textil zu präsentieren.
Werkbereich Keramik
Akihiro Maeta, 1954 in Japan geboren, zählt zu den in Deutschland noch nicht so bekannten, aber durch seine Perfektion in Form und Glasur beeindruckendsten Ausstellern der "Meister der Moderne". Seine drei präsentieren Vasen mit Seladonglasur sind durch ihre Vollkommenheit und Eleganz große Highlights der Ausstellung.
Werkbereich Schmuck
Der 1923 in Turin geborene Bruno Martinazzi gehört zu den Großmeistern der italienischen Goldschmiede. Schon 1965 wurden seine Arbeiten in Deutschland erstmals von Dr. Herbert Hofmann in der Münchner Handwerkskammer vorgestellt. Bruno Martinazzis Schmuck sollte bildhauerisch betrachtet werden. Thema seines Schmuckes ist der menschliche Körper. Er wählt einzelne Details aus und stellt sie künstlerisch heraus. Seine auf den ersten Blick realistischen und naturalistischen Darstellungen sind im Grunde idealisiert, zeitlos und klassisch. Das römische Erbe ist ihnen ebenso anzusehen wie Sinnlichkeit und Leidenschaft.
Werkbereich Metall
David Huycke zählt zu den bedeutendsten Silberschmieden Belgiens. Seine Karriere begann mit der Verleihung des Talente-Preises 1992 in München. David Huyckes Arbeiten sind von einer sinnlichen Eleganz geprägt. Eine exquisite Handwerklichkeit zeichnet seine Arbeiten aus, unverkennbar ist ihr signifikanter, grafischer Stil. Sein Design ist von großer Klarheit, es ist raffiniert und einfach zugleich. Huyckes Arbeiten sind manchmal schwer wie Blei, dann wieder leicht und transparent. Sie sind geschmiedet, gegossen oder granuliert. Sie faszinieren den Betrachter durch ihre körperhafte Oberfläche, die die Technik, den Herstellungsprozess und das Material sichtbar und fühlbar werden lässt.
Werkbereich Holz Ernst Gamperl interpretiert den Beruf des Drechslers auf eine völlig neue Art und Weise. Seine Gefäße sind Skulpturen aus Holz, die der Künstler nass bearbeitet. Gebrauchsspuren, Risse, natürliche Verformungen und raue Oberflächen sind wichtige Gestaltungselemente, die in den dünnen Wandungen zur Wirkung kommen und die Gamperl im Dialog mit dem Material bewusst spannungsreich, aber nie auferzwungen, herausbildet.
Seine Objekte stehen in wichtigen Sammlungen und Museen, u.a. auch in der Pinakothek der Moderne.
Werkbereich Glas
Zora Palová gilt als eine der berühmtesten slowakische Glaskünstlerinnen. Erstmals zeigt sie auf der Internationalen Handwerksmesse ihre aktuellen Arbeiten. Sie ist mit zahlreichen Lehraufträgen an der University of Sunderland in Großbritannien betraut und hat zuletzt den 3. Preis beim Coburger Glaspreis gewonnen.
Palová arbeitet in erster Linie mit gegossenem, farbigem Glas. Ihre Glasskulpturen sind stark architektonisch ausgerichtet und bestechen durch ihre lebendige Oberflächenbearbeitung, die je nach Lichteinfall die spannendsten Bilder offenbart.
Werkbereich Mode
Die Schwestern Hazel und Izet Baeza haben Modedesign und Textildesign in Mexiko City studiert. Ihr Label "aura" existiert seit 1998 in Zürich. Ihre dreidimensionalen, plissierten Textilien gestalten die beiden Künstlerinnen so, dass sie variabel zu tragen sind und den Trägern mehrere Möglichkeiten bieten. Die Gestaltung impliziert neue Ideen aus Mode, Kunst und Design. Auch für zahlreiche Theater- und Tanzprojekte setzen sich Hazel und Izet Baeza mit ihren Kleidungsstücken künstlerisch auseinander. Für "Meister der Moderne" haben sie eine Dreiergruppe aus magenta, feuerroten und weinroten Textilien geschaffen.
Werkbereich Textil
Die Textilkünstlerin Trine Mauritz Eriksen lebt und arbeitet in Oslo. Das Ziel der Ausstellerin ist es, einen weichen, aber dennoch kraftvollen Wechsel, eine vibrierende Hell-Dunkel-Struktur in ihren Textilien zu erreichen. Die Arbeiten aus Wolle wirken auch durch ihre Größe monumental und architektonisch streng. Verblüffende optische Effekte und Reflexe erzeugt Eriksen durch das Spiel mit unterschiedlichen Farbabstufungen, die von Schwarz bis zum ursprünglichen Wollweiß reichen. Mit Licht und Schatten - durch Färben oder Drillen der Wolle erzeugt - erreicht sie neue faszinierende räumliche Ausdrucksformen.
Kontakt:
Elke-Helene Hügel
elke.huegel@hwk-muenchen.de