FachkräftesicherungJeder Jugendliche braucht einen Bildungsabschluss
16. Januar 2025 – Statement von Präsident Peteranderl
„Nachwuchs- und Fachkräftesicherung sind zentrale Elemente der Zukunftssicherung des Handwerks. Die demographische Entwicklung macht es dabei immer wichtiger, dass niemand zurückgelassen wird und dass den Menschen der Weg in die Qualifizierung gewiesen und erleichtert wird“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Handwerksberufe wieder mehr gefragt
Handwerksberufe werden gebraucht, sie sind interessant und zukunftssicher. Die Neuabschlüsse von Ausbildungsverträgen haben im vergangenen Jahr in Handwerksbetrieben des Kammerbezirks um 3,5 Prozent zugenommen; ein Zeichen, dass wir mit unseren Argumenten für eine Kariere im Handwerk langsam durchdringen.
Trotzdem viele Ausbildungsplätze unbesetzt
Trotzdem blieben im Kammerbezirk im vergangenen Ausbildungsjahr 2.700 Ausbildungsplätze - und damit jeder Vierte - unbesetzt. Das bedeutet, dass im Handwerk viel Marktpotenzial nicht genutzt werden kann, weil Nachwuchs- und damit später Fachkräfte fehlen. Das bedeutet damit auch, dass wir weiterhin intensiv Nachwuchswerbung betreiben müssen. Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern müssen noch besser darüber informiert werden, was das Handwerk zu bieten hat.
Niemand zurücklassen
Es muss allerdings auch verstärkt darauf geachtet werden, dass der Anteil der Menschen ohne qualifiziertes berufliches Know-how möglichst niedrig ist. Aus dem aktuellen Bericht der OECD zur Bildungssituation geht hervor, dass in Deutschland der Anteil der 18- bis 24-jährigen, die weder in Bildung noch in Beschäftigung sind, bei 9,6 Prozent liegt, und dass fast jeder Sechste im Alter von 25 bis 34 Jahre weder einen beruflichen Abschluss noch die Hochschulreife hat. Hier wird zu viel Potenzial brach liegen gelassen. Mit dem richtigen Mix aus Fördern und Fordern müssen diese Menschen an Qualifizierungsmaßnahmen herangeführt werden. Vor allem bei den Schülerinnen und Schülern muss darauf geachtet werden, dass niemand die Schule ohne einen Abschluss verlässt, der die Grundlagen für eine erfolgreiche Berufsausbildung sicherstellt. Schule und Politik müssen mehr darauf achten, dass jede und jeder in unserem Lande ausbildungsfähig gemacht wird.