Der stv. Hauptgeschäftsführer Gerhard Ketzler, Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur München, (links), Bendevi Palandöken, Präsident der Konföderation der türkischen Handwerker und Gewerbetreibenden, Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., Kadir Hidayet Eris, Türkischer Generalkonsul München.
Der stv. Hauptgeschäftsführer Gerhard Ketzler, Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur München, (links), Bendevi Palandöken, Präsident der Konföderation der türkischen Handwerker und Gewerbetreibenden, Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., Kadir Hidayet Eris, Türkischer Generalkonsul München.

Traublinger: "Junge Menschen brauchen berufliche Ausbildung"Infoveranstaltung mit türk. Generalkonsulat

Zu einer Infoveranstaltung für türkische Unternehmer hatten die Handwerkskammer für München und Oberbayern und das türkische Generalkonsulat in München eingeladen. "Es kommt nicht darauf an, wo man herkommt, sondern wo man hinwill", zitierte Kammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., einen Slogan aus der Imagekampagne des deutschen Handwerks. "Wir heißen jeden tüchtigen Menschen, egal woher, mit offenen Armen willkommen."

Das oberbayerische Handwerk bildet derzeit über 24.000 junge Menschen zu Fachkräften aus. Die Ausbildungsquote liegt mit 8,4 Prozent doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft. Im vergangenen Jahr hatten bereits fast 40 Prozent der Lehrlinge im Münchner Handwerk einen Migrationshintergrund. Der Kammerpräsident: "Diese Quote belegt die Vielfalt und Integrationskraft unseres Wirtschaftsbereichs."

In seiner Rede ging Traublinger auch auf die Vorzüge einer handwerklichen Berufsausbildung ein: So sind die Jugendlichen beispielsweise von Anfang an voll in das Unternehmen eingebunden. Entsprechend ihrer steigenden Fähigkeiten werden sie bei der Erfüllung der Aufträge immer stärker beteiligt. Zudem lernen die Lehrlinge, sich in ein Team einzuordnen, Rücksicht zu nehmen, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit zu entwickeln und mit Kritik umzugehen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Lehrling im dualen System umfassend ausgebildet wird und später branchenweit einsetzbar ist. Und der Betrieb erhält nach bestandener Gesellen- oder Abschlussprüfung eine qualifizierte, perfekt eingearbeitete Fachkraft, die mehr ist als die Summe des fachlichen Wissens und Könnens.

"Junge Menschen brauchen eine berufliche Erstausbildung, damit sie in Zeiten des ständigen technologischen Wandels nicht unter die Räder geraten", betonte Traublinger. Die Zeit der an- und ungelernten Kräfte sei in Deutschland definitiv vorbei, so der Kammerpräsident weiter. Daher müsse man jedem die Chance zu einer Ausbildung geben.