Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesGutachten der Bildungsweisen

Traublinger: "Und täglich grüßt die Akademikerquote"

1. März 2012 - "Den Fachkräftemangel in Deutschland behebt man nicht dadurch, dass man alle an die Hochschulen zwingt", kritisiert Heinrich Traublinger, MdL a. D., Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), den aktuellen Vorstoß der sogenannten Bildungsweisen.

Diese monieren zum wiederholten Male, Deutschland habe zu wenig Akademiker. Zudem seien viele der vermeintlich revolutionären Ideen der "Weisen" in Bayern längst Realität, so Traublinger. Beruflich Qualifizierte, insbesondere Meister und Gesellen, haben dort bereits seit 2009 die Möglichkeit zu studieren.

"Wir müssen höllisch aufpassen, dass wir unser duales Berufsbildungssystem, das letztendlich die qualifiziertesten Fachkräfte weltweit hervorbringt, nicht kaputtreden", fordert der BHT-Präsident. Das bayerische Handwerk bilde alljährlich rund 30.000 junge Menschen im dualen Bildungssystem aus, die anschließend hervorragende Aufstiegs- und Karrierechancen haben.

Anstatt immer mehr junge Menschen in Richtung Hochschule zu treiben, sollte man lieber versuchen, diejenigen die bereits ein Studium aufgenommen haben, zu einem Abschluss zu führen. Die Abbrecherquoten in den technischen Studiengängen mit bis zu fünfzig Prozent sprächen für sich.

Traublinger: "Nachdem wir die OECD endlich davon überzeugt haben, dass der deutsche Meister dem internationalen Akademiker gegenüber in vielen Belangen gleichwertig oder sogar überlegen ist, müssen wir anscheinend den Kampf im eigenen Land um den hohen Stellenwert der beruflichen Bildung aufs Neue führen!"