Pressemitteilung des Bayerischen HandwerkstagesGewerbegebiete an Autobahnkreuzen
BHT-Präsident Traublinger: "Staatsregierung gefährdet Versorgung der Bevölkerung"
6. August 2014
Das Bayerische Handwerk wendet sich entschieden gegen Pläne aus der Bayerischen Staatsregierung, Gewerbegebiete künftig auch an Autobahnausfahrten zu ermöglichen. "Damit wird es künftig möglich, ohne jegliche Ortsanbindung gewaltige Einkaufszentren auf der "Grünen Wiese" zu errichten. Eine ortsnahe Versorgung der Bevölkerung wird massiv gefährdet, wenn die Kaufkraft aus den Ortszentren an die peripheren Autobahnstandorte abfließt", erklärt der Präsident des Bayerischen Handwerkstags (BHT) Heinrich Traublinger, MdL a. D. Das Beispiel Ingolstadt, das durch eine verfehlte Ansiedlungspolitik den Handel in der Innenstadt bedrohlich ausgedünnt hat, spreche Bände, so Traublinger. Die ersten, die eine derartige Entwicklung ausbaden müssten, wären die Gewerke des Lebensmittelhandwerks, die auf die Frequenzen in den Ortszentren angewiesen sind.
Auch der Einwand, die entsprechenden Gewerbeflächen sollten nur zu Lagerzwecken bzw. für umweltbelastende Betriebe wie z.B. Speditionen ermöglicht werden, könne das Handwerk nicht beruhigen, so Traublinger weiter, da spätestens im Falle einer Insolvenz Umwandlungen mit dem Argument des Arbeitsplatzerhaltes bzw. dem Vermeiden von Bauruinen nicht verhindert werden könnten. "Wenn dann am Ende mit Steuermitteln die fehlende Nahversorgung durch subventionierte Dorfläden künstlich wieder aufgebaut werden soll bzw. Städtebauförderungsmittel herhalten müssen, um verödete Innenstädte wieder mit Leben zu erwecken, will wieder keiner schuld daran sein!", so der BHT-Präsident.