Peteranderl: "Dauerhafte Beitragsstabilität sicherstellen"Bayerischer Handwerkstag zur Sozialabgabenlast
3. Mai 2021
Nach jüngsten Berechnungen droht den deutschen Krankenkassen 2022 eine Finanzlücke von 19 Milliarden Euro. Um diese auszugleichen, bringen die Kassen eine deutliche Anhebung des Beitragssatzes für die Versicherten ins Spiel. Aktuell beträgt der Grundbeitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung 14,6 Prozent. Darüber hinaus zahlen Versicherte einen Zusatzbeitrag, der 2021 bei durchschnittlich 1,3 Prozent liegt. Laut einer Studie des Krankenkassen-Dienstleisters Bitmarck zur Finanzlage der Kassen könnte der Zusatzbeitrag, den sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen, ab 2022 bis zu 3,8 Prozent ansteigen. Vom Bayerischen Handwerkstag (BHT) kommt heftiger Widerspruch: „Ein wesentlicher Belastungsfaktor für das personalintensive Handwerk sind die Lohnzusatzkosten. Nur eine dauerhafte Beitragsstabilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und verhindert, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch immer höhere Beitragszahlungen überlastet werden“, betont BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl.
Laut einer neuen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) musste 2020 ein Alleinstehender in Deutschland mit mittlerem Einkommen 38,9 Prozent seines Lohns in Form von Steuern und Sozialbeiträgen abführen. Damit liegt man weit über dem OECD-Schnitt von 24,9 Prozent. Auch Ehepartner, die beide arbeiten, werden durch hohe Abgaben belastet. Für den BHT ist daher das Ziel, die Sozialversicherungsbeiträge unter der 40-Prozent-Marke zu halten, auch unter einer neuen Bundesregierung nicht verhandelbar. „Es bedarf tiefgreifender Strukturreformen, um die Leistungsfähigkeit und Finanzierbarkeit der Sozialversicherungen aufrechtzuerhalten“, sagt Peteranderl.
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