
Arbeitskosten in Europa: So viel kostet eine Arbeitsstunde im EU-Vergleich
Die Arbeitskosten in Europa unterscheiden sich je nach Land, Branche und Wirtschaftsstruktur teils erheblich. Laut aktuellen Zahlen des Statistikamts Eurostat beliefen sich die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Stunde im Jahr 2024 auf 33,50 Euro in der EU und 37,30 Euro im Euroraum. Doch der Blick ins Detail zeigt große Unterschiede – mit Folgen für Unternehmen, die international tätig sind.
Große Spanne bei den Arbeitskosten
Deutschland liegt mit 39,10 €/Std. im oberen Mittelfeld und damit über dem EU- wie auch Euroraum-Durchschnitt.
An der Spitze des Rankings liegen
Luxemburg: 55,20 €/Std.
Dänemark: 50,10 €/Std.
Belgien: 48,20 €/Std.
Am unteren Ende der Skala befinden sich
Bulgarien: 10,60 €/Std.
Rumänien: 12,50 €/Std.
Ungarn: 14,10 €/Std.
Arbeitskosten steigen weiter – aber unterschiedlich stark
EU-weit stiegen die Arbeitskosten im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 %, im Euroraum um 4,5 %. Einige Länder verzeichneten deutlich stärkere Zuwächse:
Kroatien: +14,2 %
Lettland: +12,1 %
Litauen: +10,8 %
In Deutschland fiel der Anstieg mit +3,5 % moderater aus.
Was zählt alles zu den Arbeitskosten?
Die Arbeitskosten setzen sich zusammen aus Löhnen und Gehältern sowie den Lohnnebenkosten, z. B. Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung.
Im EU-Durchschnitt machen die Lohnnebenkosten 24,7 % der gesamten Arbeitskosten aus, im Euroraum 25,5 %. Spitzenreiter bei den Lohnnebenkosten sind Frankreich mit 32,2 % und Schweden mit 31,6 %.
Unterschiede je nach Branche
Auch zwischen den Branchen gibt es deutliche Differenzen. In der EU lagen die durchschnittlichen Arbeitskosten 2024 bei:
- Industrie: 39,80 €/Std.
- Baugewerbe: 30,00 €/Std.
- Dienstleistungen: 32,00 €/Std. (geschätzt)
Für Handwerksbetriebe, die in mehreren EU-Ländern tätig sind oder Aufträge im Ausland planen, sind diese Zahlen ein wichtiger Orientierungswert – z. B. zur Kalkulation von Angeboten, zur Bewertung von Standortkosten oder zur Planung von Entsendungen.
Quelle: eurostat