Die Bedeutung des Uhrmacherhandwerks in Bayern"100 Jahre Uhrmacherinnung München und Oberbayern"
100-jähriges Bestehen der Uhrmacherinnung München und Oberbayern
Seit der Antike sind Erfindungen bekannt, die sich mit dem Phänomen der Zeit befassten. Mit dem Beruf des Uhrmachers und mit der steigenden Nachfrage nach Uhren entwickelten sich unterschiedliche Techniken der Zeiterfassung. Etwa um das Jahr 1300 begannen bayrische Schmiede, und in der Folge Uhrmacher, damit Zeit mechanisch zu messen und Uhrwerke zu erfinden, und dafür zu sorgen, dass das Verstreichen der Zeit sichtbar wird.
Die Galerie Handwerk zeigt in Kooperation mit der Uhrmacherinnung München und Oberbayern zu deren 100-jährigem Bestehen eine Ausstellung, die auf die Bedeutung des Uhrmacherhandwerks in Bayern hinweist. Die Innung wurde im Jahr 1922 mit insgesamt 274 Mitgliedern gegründet.
Zur Geschichte des Uhrmacherhandwerks
Die Entwicklung des Handwerks zeigt sich zunächst mit Uhrwerken an öffentlichen Gebäuden. Zunehmend entwickelte sich im höfischen und kirchlichen Kontext das Interesse an kostbaren, verspielten Objekten. Bayern nimmt in dieser Entwicklung eine Spitzenposition ein. Dies spiegelt sich in eindrucksvollen Uhren und Uhrwerken, die in bayrischen Werkstätten entstanden sind. Der Wunsch und das Bedürfnis nach einer präziseren Zeitangabe, unter anderem zu Navigationszwecken, förderten die Weiterentwicklung der verschiedensten Typen mit akustischer Zeitansage oder optischer Anzeige, mit der Angabe der Planetenstellungen, wichtiger Ereignisse wie beispielsweise den Osterfeiertagen oder auch den Mondphasen.
Zeiterfassung und -messung ist heute für jeden zugänglich; in der Vergangenheit war sie nur wenigen vorbehalten. Ein Querschnitt durch etwa 600 Jahre Uhrmacherhandwerk zeugt von technischer Meisterschaft und einer steten Weiterentwicklung. Der bedeutende Anteil des Uhrmacherhandwerks am technischen Fortschritt wurde schließlich durch die Aufnahme in das „Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes“ im Jahr 2021 geehrt.
Meisterwerke aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken
München nimmt in Bezug auf herausragende technische Innovationen eine besondere Stellung ein, wie die Ausstellung in der Galerie Handwerk an besonderen historischen und zeitgenössischen Uhren dokumentiert. Die Leihgaben zu dieser Ausstellung stammen von Mitgliedsbetrieben der Uhrmacherinnung München und Oberbayern, aus bayerischen Museen und von privaten Leihgebern. Ihnen allen sei an dieser Stelle sehr herzlich für die großzügige Ausleihe der wunderbaren Exponate gedankt.
Die Werke, die in der Ausstellung in der Galerie Handwerk zu sehen sind, reichen dabei von der gotischen Eisenuhr, und den ersten tragbaren Uhren bis hin zu Renaissance-Automatenuhren sowie Barock- und Rokokouhren und zeitgenössischen Beispielen aus dem gesamten bayerischen Raum. In der Ausstellung vertreten sind Meisterwerke aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken.
Die Ausstellung wird durch Führungen und Erklärungen zum Uhrmacherhandwerk durch die Innung begleitet.
Besuch der Galerie Handwerk
Wenn Sie weitere Informationen zur Galerie Handwerk möchten, können Sie uns auch gerne auf Instagram oder Facebook besuchen. Telefonisch erreichen Sie uns unter 089 5119-296. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Hinweis für Besucher
Corona-Sicherheitsbeschränkungen
Im Zuge der Lockerungen der Corona-Maßnahmen erfolgt der Einlass der Besucher in die Galerie Handwerk ohne Nachweispflicht. Die Pflicht zum Tragen einer Gesichtsmaske ist aufgehoben. Dennoch empfehlen wir weiterhin das Tragen einer Gesichtsmaske und die Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 1,5 Metern aus Rücksicht zu allen Besucherinnen und Besuchern. Wir freuen uns auf Sie!
Ausstellungsobjekte
Nächste Ausstellungseröffnung in der Galerie Handwerk München
Donnerstag, 20. Oktober 2022
„Meister der Moderne“ zeitgenössisches Kunsthandwerk
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 bis 20 Uhr
Samstag 10 bis 13 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen
Rahmenprogramm
An allen Samstagen werden Uhrmachermeister in der Galerie Handwerk in lebenden Werkstätten arbeiten und über das Handwerk informieren.
Ausstellerinnen und Aussteller
Thomas Aust, München | Rudolf Bahr, Traunreuth
DAMASKO GmbH, Barbing | Thomas Eder, München
Gerd Fiedler, Manching | Franz-Oberthür-Schule,
Würzburg, Fachbereich Uhrmacher | Andreas Fritsch,
München | Peter und Werner Hauser, Olching
Manfred Hilscher, München
Christoph Hieber, München
Karl Iblacker, Bad Reichenhall
Erhard Kahlig, München
Susanne Merk, Schrobenhausen
Karl Müller, München
Bernhard Obermair, Flintsbach
Erwin Sattler, Gräfelfing
Christian und Siegfried Schmeller, Bad Tölz
Thomas Schnelle, München
Martin Stamp, München
Josef Stöckerl, Garmisch-Partenkirchen
Kurt Strehlow, Pliening | Uhrmacherinnung für
München und Oberbayern, Vaterstetten
Wastl Wohlmannstetter, Burghausen
Leihgeber
Oliver Belik, München
Gebrüder Boley GmbH & Co. KG, Stuttgart
Historisches Museum, Regensburg
Museum für Franken, Staatliches Museum für
Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg
Museum im Wittelsbacher Schloss Friedberg
Stadtmuseum München | Veste Oberhaus, Passau
Josef Stadl, München | Familie Christian Lochner,
München | private Leihgeber